Sozialgemeinschaft ist auf Erfolgskurs
Die Sozialgemeinschaft Schiltach/Schenkenzell e.V. (SGS) hat trotz allgemeiner angespannter politischer und wirtschaftlicher Situation gut gewirtschaftet und kann einen Gewinnvortrag vom vergangenen Geschäftsjahr 2021 in die aktuelle Bilanz schreiben. Darüber informierte Gerhard Daniels, Rechner im Vorstand des Vereins, am Donnerstagabend bei der Hauptversammlung im Schiltacher Treffpunkt. Dass die Generalrenovierung des Pflegeheims mittlerweile 14 Jahre zurückliege, mache sich bemerkbar: Instandhaltungskosten würden steigen und die notwendige Fußbodensanierung sowie der geplante Terrassenanbau in zwei Wohnbereichen würden zu Buche schlagen, allerdings auch den Lebenskomfort dort steigern.
Rücklagen für schwierige Bereiche gebildet
Geschäftsführende Leitung Uli Eßlinger berichtete, dass in allen Geschäftsbereichen größere Angebote erarbeitet wurden und dass die SGS für alle absehbar schwierigen Bereiche wie beispielsweise Mehrausgaben wegen Corona oder Energie Rücklagen bildete. Letztere Kosten seien bereits heute um ein dreifaches von 3000 Euro auf 9000 Euro monatlich gestiegen. Es wurde ein Energiesparkonzept entwickelt.
Besonders erfreulich ist der Weg des Ambulanten Dienstes, der sein Minus halbieren konnte. Dort werden zudem die Daten unterwegs digital ab November digital erfasst.
Die SGS passt sich zudem modernen Arbeitszeitmodellen an und bietet in manchen Bereichen individuelle Anpassungen wegen einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie an. „So konnten wir bereits zwei examinierte Pflegefachkräfte fürs Pflegeheim Gottlob-Freithaler-Haus (GFH) und einen Müttertour beim AD generieren“, informierte er.
Personalsuche gehört zum Alltag
Trotzdem gehöre die Suche nach Personal zum Alltag. Man habe in den vergangenen Wochen sogar fünf Pflegebetten schließen müssen, weil die Mitarbeiteranzahl zum Betrieb nicht ausgereicht habe: „Die Bewohner des Pflegeheims bezahlen für einen Qualitätsstandard, den wir auf jeden Fall und wenn nötig um diesen Preis erhalten“, sagte er bestimmt.
Mitarbeiterstamm wächst
Die Tagespflege bietet aktuell 17 und das Pflegeheim 83 Plätze. Auf Vollzeitstellen umgerechnet, arbeiten insgesamt 85 Mitarbeiter*innen bei der SGS. Die Bereiche AD und Essen auf Rädern bieten täglich jeweils vier Richtungstouren an. Gestellte Förderanträge, die teils bereits bewilligt wurden, ermöglichen die Finanzierung der Stellen eines Quartiersmanagers und für die Leitung in der Gesundheitspflege von Bewohnern des Pflegeheims und Mitarbeitenden der SGS. In allen Bereichen gibt es Wartelisten und man habe die Preise bei der Nachbarschaftshilfe (NBH) und Essen auf Rädern an die gestiegenen Kosten anpassen müssen.
Die Nachbarschaftshilfe arbeite zurzeit mit 21 Mitarbeitenden, wachse stetig und möchte künftig mit ähnlichen Einrichtungen in Nachbargemeinden auf unterschiedliche Weise kooperieren.
Bei der Hospizgruppe arbeiten zurzeit 13 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen. Zudem befinden sich drei SGS-Mitarbeiter zurzeit in einer Fortbildung namens „Letzte Lebensphase“, um künftig Beratungsgespräche zum Thema anbieten zu können.
Eßlinger freute sich über die gute Entwicklung des Vereins und wünschte sich für die Zukunft ein Leben im Pflegeheim ohne Maske und Impfpflicht.
Bürgerbegegnungsstätte Treffpunkt bietet viele Aktivitäten
Evelyne Schinle, Mitglied des SGS-Vorstands, berichtete aus dem Geschäftsjahr der Bürgerbegegnungsstätte Treffpunkt mit seinen saisonalen und regelmäßigen Veranstaltungen sowie den rund 30 ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Vorsitzender Thomas Haas schloss sich dem großen Dank Eßlingers an die SGS-Mitarbeiter*innen an und hob hervor, dass diese besonders während der Pandemie stark gefordert waren und noch sind. Sie würden den Mehraufwand tragen und damit zur SGS stehen. Das negative Image des Pflegeberufs könne er nicht nachvollziehen: „Fachkräfte erwartet eine sinnvolle und erfüllende Tätigkeit sowie eine vergleichbar gute Entlohnung.“
zurück zur Übersicht