An die eigene Kindheit erinnert
Die Bewohner*innen des Gottlob-Freithaler-Hauses und Gäste aus Schiltach lauschten gebannt im Schlossbergsaal des Pflegeheims der Sozialgemeinschaft Schiltach/ Schenkenzell e.V., als Buchautor Elmar Langenbacher von seiner Kindheit im Schwarzwald erzählte.
Unter der Stehlampe im plüschgepolsterten Armsessel begann er aus seinem aktuellen Buch „Als Oma noch lebte“ zu lesen und hatte die Zuhörenden sofort an seiner Seite.
Geländer-Rutschpartie
Die 70er-Jahre waren es, als der junge Elmar seine Ferien regelmäßig bei der Oma in der Schlossbergstraße 6 in Hornberg verbringen durfte und die hätte ebenso in Schiltach oder Schenkenzell oder sonst wo im Schwarzwald wohnen können.
Denn, wer erinnert sich nicht gerne an Rutschpartien entlang des Handlaufs in bohnergewachsten Treppenhäusern, an lange Sommerspaziergänge, die ganz nebenbei zur Natur- und Pflanzenkundestunde wurden, an den Gebrauch von Zeitungen, die nicht nur gelesen, sondern auch zum Einschlagen von Gemüse und Fisch und ganz zuletzt noch als Klopapier dienten.
Erlebte Geschichte
Humorvoll berichtete Langenbacher von Erlebnissen mit ersten italienischen Gastarbeitern, die so verwegene Gerichte wie Ravioli aus der Dose mitbrachten, von nach Kokosöl duftendem Sonnenöl „Delial“ auf der Haut und Kreuzworträtsel in der „Hörzu“, die gemeinsam mit der Oma gelöst wurden. Die vom Enkel „Bubi“ gestohlenen Himbeeren verarbeitet Oma damals zu Likör, verriet Langenbacher, von dem der Schwarzwälder Erzähler auch gerne eine Kostprobe an sein Publikum verteilte: „Wir trinken auf die Oma“, schlug er vor und schaffte nicht nur einen Abend der Erinnerung an eine schöne Kindheit im Schwarzwald fern von Playstation, Handy und Hektik , sondern berichtete auch von einem Stück Zeitgeschichte.
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